Ein Blick auf Wöhner in Indien

Im Interview schildert Heinrich Münch, Key Account Manager und Business Head Middle East & India die aktuellen Entwicklungen im indischen Markt, das Kernportfolio für unsere indischen Kunden und die kulturellen Gegebenheiten vor Ort. Heinrich Münch ist bei Wöhner unter anderem verantwortlich für den Aufbau und die strategische Bearbeitung des indischen Marktes. Mit ihm werfen wir einen Blick auf Wöhner in Indien:


Wie ist Wöhner aktuell auf dem indischen Markt präsent? 

Heinrich Münch: An unserem Standort in der Stadt Bangalore, die mit über 11 Millionen Einwohnern nach Mumbai und Delhi die drittgrößte Stadt Indiens ist, arbeiten sechs Mitarbeiter in den Bereichen Vertrieb, Back-Office und Technik-Support. Um unseren wachsenden Kundenstamm weiterhin bestmöglichen Service bieten zu können und intensive Beratungen zu ermöglichen, investieren wir gerade in die Erweiterung des Teams.


Was zeichnet den indischen Markt aus?

Heinrich Münch: Aufgrund der geopolitischen Entwicklungen der vergangenen Jahre wurden Produktionsstätten aus China nach Indien verlagert. Große Firmen wie Google, Apple und Tesla haben hier große Investitionen getätigt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und ihre Herstellungskosten zu optimieren. Indien ist ein sehr preissensibler Markt und nur so können die Produkte wettbewerbsfähig sein. Diese Produktionsverlagerung bietet für uns große Chancen zum Beispiel im Bereich Klimatechnik, Erneuerbare Energien und Automotive. Generell sind die Wachstumspotenziale in Indien sehr groß. 


Was schätzen die indischen Kunden an unseren Wöhner Produkten?

Heinrich Münch: Das unterscheidet sich nicht zu dem, was andere Kunden weltweit an Wöhner Produkten schätzen. Es ist zum einen die Einfachheit unserer Systeme im Sinne von Plug and Play und die damit verbundene intuitive Montage und einfache Bedienung, zum anderen aber auch die Innovationskraft von Wöhner. Robustheit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Produkte sind grundsätzlich wertvolle Eigenschaften, die unsere Kunden als USP anerkennen. 

Made in Germany ist, wie in vielen anderen ausländischen Märkten auch in Indien ein Qualitätsprädikat, das uns hilft, und zugleich das Vertrauen in unsere Produkte stärkt. Aber auch geringe Anfälligkeiten gegenüber Staub und Hitze oder Monsun sind Vorteile auf dem indischen Markt und Eigenschaften, die die Wöhner Produkte erfüllen müssen.


Für welche Einsatzbereiche nutzen die indischen Kunden unsere Produkte und welche gehören hier zum Kern-Portfolio?

Heinrich Münch: Unsere Kunden fragen für ihre Projekte größtenteils das 60Classic System an, ergänzt mit Adaptern bis zu 2.500 A und speziellen T- und Doppel-T-Profilschienen, ebenso wie CrossBoard Lösungen. IEC und UL-Zertifizierungen sind für den indischen Markt gängig und für die Anforderungen hinsichtlich hoher Sicherheitsstandards ausreichend.

Unsere Produktlösungen finden in den verschiedensten Bereichen Einsatz, sei es in der Lebensmittelverarbeitung, in Ladestationen für Elektrofahrzeuge, in Windkraftanlagen, in der Textilindustrie, in HLK und der Automobilbranche. Überall hier setzen die Kunden auf die bewährte Qualität der Wöhner Produkte.


Welche kulturellen Gegebenheiten gilt es zu beachten, um langfristig erfolgreich zu sein?

Heinrich Münch: In Indien gibt es einen Leitspruch – “Unity in Diversity”. Mit 1,4 Milliarden Einwohnern, und zwei „Umbrella-Languages“, Hindi und Urdu, gibt es mehrere hundert verschiedene Sprachen, die in ganz Indien gesprochen werden. Indien ist aufgrund dieser Vielfalt an Ethnien, Kulturen und Traditionen in vielerlei Hinsicht aufgeschlossener und toleranter Andersartigem gegenüber. 

Wenn man indischen Geschäftspartnern mit etwas Geduld und Gelassenheit begegnet, kann man viel erreichen und gewinnt schnell deren Vertrauen. Manchmal genügt es schon, einen gemeinsamen Weg vorzuschlagen und die Vorteile auf beiden Seiten zu erklären. 

Wir freuen uns sehr, den Markt in Indien künftig unter den besten Voraussetzungen zu bearbeiten, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden bei ihren Projekten zu begleiten. Ein gutes Netzwerk und lokale Partner sind hierfür essenziell. Die Weichen dafür sind gestellt.